
Die Podologie: professionelle Fußbehandlung und ihre Zukunftsaussichten
Die Podologie beschäftigt sich mit der Heilkunde am Fuß. In den nachfolgenden Abschnitten wird definiert, wie die Behandlung von Krankheiten am Fuß erfolgt, welche Erfolge die Fußpflege erzielen kann und wie eine Ausbildung zum Podologen in Deutschland erfolgen kann, ohne ein medizinisches Studium absolvieren zu müssen.
Der Weg zur Podologie
Inhaltsverzeichnis
Um als Podologin oder Podologe tätig zu werden, müssen Sie in Deutschland eine zweijährige Ausbildung nachweisen können (oder eine Ausbildung, die als gleichwertig angesehen wird). An diese vollschulische Ausbildung im Bereich der Fußpflege wird eine staatliche Prüfung gekoppelt, welche im Anschluss abgelegt werden muss. Alternativ können Sie diese Ausbildung auch innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren abschließen, wenn Sie sie in Gleitzeit berufsbegleitend nutzen möchten. Sie sollten jedoch den zweijährigen Weg grundsätzlich vorziehen.
Anschließend sind Sie dazu berechtigt, die Behandlung von Gebrechen und Krankheiten am Fuß Ihrer Patienten auszuüben. Es ist kein Studium in einem (Teil-)Bereich der Medizin notwendig, so dass Sie auch als „Quereinsteiger“ Fuß in diesem Beruf fassen können – im wahrsten Sinne des Wortes. Sobald Sie die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, dürfen Sie den Titel als staatlich anerkannte / anerkannter Podologin / Podologe tragen. Seit 2002 ist diese Berufsbezeichnung geschützt.
Die Kosten der Ausbildung
Je nach ausgewähltem Institut variieren die Kosten natürlich leicht. In der Regel können Sie mit Preisen von etwa 300 bis 400 Euro monatlich rechnen, wenn Sie eine zweijährige Ausbildungsdauer anstreben. Für die dreijährige Variante als berufsbegleitende Podologieausbildung sinken die monatlichen Kosten um etwa 50 bis 70 Euro, was in der Summe natürlich dennoch höhere Gesamtkosten verursacht. Nach Möglichkeit sollten Sie also eine zweijährige Ausbildungszeit anstreben. Zusätzlich zu den monatlichen Fixkosten werden Sie noch einmal eine Gebühr bezahlen müssen, wenn Sie für die Prüfung für die staatliche Anerkennung zugelassen werden möchten. Nicht einberechnet sind dabei die Kosten für diverse Materialien für die Fußpflege, welche Sie während Ihrer Ausbildungszeit benötigen werden.
Behandlung als Kernbereich der Podologie
Podologie beschäftigt sich grundsätzlich mit allen Krankheiten, welche direkt am Fuß auftreten oder welche durch eine Behandlung am Fuß geheilt oder therapiert werden können. Während Ihrer Ausbildung im Bereich Podologie erlernen Sie neben der allgemeinen Fußpflege daher unter anderem, wie Sie eigenständig Befunde und Analysen anfertigen und dann patientengerecht die richtige Behandlung durchführen. Das kann eine einfache Fußpflege sein, doch die Podologie umfasst auch Bereiche wie die Skalpelltechnik, das Vornehmen von Druckentlastungen oder auch das Anfertigen von an den jeweiligen Fuß angepassten Mitteln für den Reibungsschutz.
Sie können dabei sowohl verhältnismäßig einfache Anwendungen im Bereich der Fußpflege durchführen, wie etwa ein relativ simples Schneiden der Nägel oder auch Behandlungen der Fußnägel. Komplexere Podologie umfasst hingegen etwa Orthosentechnik oder auch die Orthonyxie, welche durch spezielle Spangen eingewachsene Nägel befreit und weiteren Schmerzen vorbeugt. Auch die Behandlung der Epidermis im Bereich des Fußes zählt zu Ihrer Aufgabe, wenn Sie sich für eine Ausbildung als Podologin oder Podologe entscheiden.
Ihre Arbeit in der Podologie
Die Fußpflege gilt sicherlich als einer der Hauptanwendungsbereiche für Podologinnen und Podologen, doch auch Risikopatienten können durch die richtige Behandlung geheilt oder zumindest therapiert werden. Dazu gehören beispielsweise auch Diabetiker oder Rheumatiker, welche durch die richtigen Maßnahmen am Fuß ein entspanntes und gesünderes Leben führen können.
Nach Ihrer Ausbildung stehen Ihnen dabei weite Teile der Fußpflege offen: So können Sie sich beispielsweise sofort selbstständig machen und eine eigene Praxis eröffnen. Alternativ ist es jedoch auch kein Problem, die Behandlung Ihrer Patientinnen und Patienten in einem Ärztehaus, einem Krankenhaus oder in einer Gemeinschaftspraxis durchzuführen. Generell wird es Ihnen wahrscheinlich nicht an Arbeit mangeln: Der demografische Wandel hin zu einer älteren Gesellschaft, welche durch Rheuma, Diabetes oder Bluterkrankungen einen immer höheren Bedarf an professioneller Fußpflege entwickelt, ist für einen stetigen Zustrom an Patienten verantwortlich. Die Behandlung Ihrer Patienten ist somit ein Beruf mit einer hohen Zukunftssicherheit.
Ausblick in die Zukunft
Seit 2012 ist die Podologie auch als Studiengang in Deutschland anerkannt. Das Studium erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren und endet im Idealfall mit einem Bachelor of Science, der Titel des Abschlusses lautet demnach B. Sc. Podologie. Ferner soll für die Vertiefung der Erkenntnisse aus dem Bachelor-Studiengang ein Master-Studiengang eingeführt werden, welcher noch einmal zwei Jahre in Anspruch nehmen soll. Wenn Sie sich dazu entschließen, werden Sie in Zukunft außerdem möglicherweise eine Promotion anstreben können. Es ist somit davon auszugehen, dass es in einigen Jahren auch international vergleichbare Abschlüsse geben wird. Bislang ist dies nicht der Fall, so dass derzeit die Qualifikation eines Podologen aus Schweden beispielsweise nicht mit der Ausbildung in Deutschland verglichen werden kann.
Fazit
Die Podologie ist ein immer häufiger gefragtes Feld der medizinischen Behandlung. Die relativ kurze Dauer der Ausbildung und die überschaubaren Kosten sorgen dafür, dass Sie die Fußpflege als ernstzunehmende Alternative in Betracht ziehen sollten, wenn Sie sich ohnehin bereits für eine Arbeit im medizinischen Bereich entschlossen haben. Ein Grundinteresse an medizinischen Themen und ein gewisses Geschick sind dabei die einzigen Voraussetzungen, welche Sie erfüllen sollten.
Links zu Beiträgen rund um Podologie
Schule für Physiotherapie, Massage und Podologie – ulmkolleg