Der Beruf des Physiotherapeuten

Abwechslungsreiches Heilen – der Beruf des Physiotherapeuten

Physiotherapeuten üben einen Heilberuf aus – sie heilen durch gezielte Bewegungen. Sie behandeln Menschen, die aufgrund von Krankheiten, Verletzungen und Unfällen oder einem altersbedingten Abbau in ihren Bewegungen eingeschränkt sind. Auf dem Weg zum Therapeuten absolvieren Sie eine dreijährige Ausbildung und arbeiten in Krankenhäusern, Praxen oder Sportstätten und Wellnesseinrichtungen.

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten

Um als Physiotherapeut tätig zu werden, durchlaufen Sie eine dreijährige schulische Ausbildung (z.B. bei ulmkolleg.de). Die Ausbildung beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Bereiche. Bei einem staatlichen oder privaten Träger absolvieren Sie die erforderlichen Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Die Träger arbeiten in vielen Fällen mit Kliniken oder Reha-Einrichtungen zusammen, in denen Sie Ihre praktischen Ausbildungsinhalte ableisten. Die Kosten für die Ausbildung variieren zwischen 100 und 400 EUR Schulgeld im Monat. Einige Institute bieten die Ausbildung sogar kostenfrei an. Dabei handelt es sich um Schulen, die fest mit Praxispartner kooperieren und durch diese finanziert werden. Alternativ ist ein Studium möglich, das ebenfalls drei Jahre in Anspruch nimmt. Einige Hochschulen bieten einen Bachelor und ein auf dem Bachelor aufbauendes Masterstudium der Physiotherapie an. Dies liegt daran, dass in vielen anderen Ländern der Zugang zum Beruf nur über ein Studium möglich ist. Bis 1994 hieß der Ausbildungsberuf nochKrankengymnast, was die heute noch übliche Bezeichnung „Krankengymnastik“ bedingt.

Behandlung als Kernbereich der Physiotherapie

Als Physiotherapeut behandeln Sie Personen, deren Beweglichkeit eingeschränkt ist. Die Ursachen dieser Einschränkungen können verschiedene Probleme mit dem Bewegungsapparat sein, wie sie bei Verletzungen (z.B. Sportverletzungen), Behinderungen, nach Operationen oder durch altersbedingte Probleme (z.B. diabetische Polyneuropathie, Schlaganfälle mit Lähmungen) auftreten. Auch Schmerzen sind Behandlungsgrund, etwa durch Verspannungen, Verstauchungen oder Fehlhaltungen. Aufgrund der Diagnose des Arztes, in Kooperation mit anderen Behandlern oder auf Basis einer eigenen Diagnose versuchen Sie, die Beweglichkeit Ihrer Patienten wieder zu verbessern. Dies kann in Einzel- oder in Gruppentherapien erfolgen. Zu Ihren Behandlungen gehören Massagen, krankengymnastische Bewegungsübungen, die Anwendung derElektrotherapie, das Durchführen von Ultraschallbehandlungen oder Wärmetherapien. Ebenso wenden Sie Verfahren wie die Hydrotherapie, Kältetherapie oder Lymphdrainage an. Sie erklären Patienten, wie sie einzelne Körperpartien richtig bewegen und führen Gang- sowie Rückenschulungen durch. Sie beugenBewegungsproblemen vor, indem Sie Fehlhaltungen aufzeigen.

Die Arbeit des Physiotherapeuten in Kliniken

Viele Physiotherapeuten arbeiten in Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken. Hier betreuen Sie Patienten nach einer Operation oder bewegungseingeschränkte Personen, deren Probleme durch eine Erkrankung entstanden sind. Ein Beispiel ist die Tätigkeit in der Unfallchirurgie und Orthopädie. Hier werden Sie mit Patienten konfrontiert, die durch orthopädische Erkrankungen (z.B. Arthrose, Knochenbrüche) Schmerzen beim Bewegen spüren und in Ihrer Beweglichkeit – etwa dem Strecken und Beugen von Köperteilen – Probleme haben. Sie zeigen den Patienten ein beschwerdegerechtes Verhalten auf und verbessern die motorischen Funktionen durch die Anwendungen von Bewegungsschienen, Lauftrainings und verschiedenen Übungen. Häufig wurden die Patienten operiert, erhielten etwa Knie- oder Hüftprothesen. Sie zeigen den Patienten auf, was sie beim Gehen und Sitzen mit der Prothese beachten müssen. Durch gezielte Ultraschall- oder Strombehandlungen versuchen Sie die Schmerzen der Patienten nach der Operation zu vermindern. Ebenso spielt die Narbenmassage eine Rolle, um Verwachsungen im Operationsgebiet zu vermeiden.

Ein weiterer Bereich, in dem viele klinische Physiotherapeuten arbeiten, ist die Geriatrie. Dies ist dieAltersmedizin. In der Geriatrie werden Sie mit Patienten konfrontiert, die mehrere Beschwerdebilder haben und daher als multimorbid gelten. Typische gesundheitliche Probleme sind Halbseitenlähmungen nach einem Schlaganfall, Schwindel, Sensibilitätsstörungen, Taubheitsgefühle durch diabetische Erkrankungen,Gangunsicherheit oder Fußheberschwächen. In der Geriatrie sollen Patienten bei den ADL-Tätigkeiten(Activities of daily Life) unterstützt werden, um eine höchstmögliche Selbstständigkeit und eine Verminderung des pflegerischen Aufwands zu erreichen. Sie führen Gangtrainings durch, mobilisieren Patienten schrittweise aus dem Bett bis hin zu ersten Schritten und zunehmend längeren Laufstrecken und
fördern durch Bewegungsübungen die Sensibilität. Sie begleiten Patienten bei Aufgaben, die sie wieder alleine beherrschen sollen, etwa beim Waschen und Anziehen. Dabei zeigen Sie den Betroffenen auf, wie sie mit den vorhandenen Bewegungseinschränkungen umgehen können und Hilfsmittel (Gehhilfen, Rollator) sinnvoll nutzen.

Physiotherapeuten in Praxen und Hotels

Neben der Arbeit in Kliniken gibt für Physiotherapeuten auch Beschäftigungsmöglichkeiten in ambulanten Praxen. Sie behandeln Patienten, die durch einen Arzt überwiesen wurden mit Massagen, der manuellen Therapie, Lymphdrainagen, Ultraschall- oder Elektrotherapien, Moorpackungen und Bewegungsübungen. DieseBehandlungsformen stellen oft eine Nachsorge nach einem stationären Aufenthalt dar oder dienen derSchmerzreduktion bei konkreten Beschwerde- und Krankheitsbildern. Nicht immer kommen Patienten durch einen Arzt zu Ihnen. Auch Selbstzahler, die spezifische Behandlungsformen für sich in Anspruch nehmen möchten, sind in der ambulanten Praxis zu finden. An dieser Stelle überschneidet sich Ihre Tätigkeit mit Wellness Anwendungen. Dies meint physiotherapeutische Maßnahmen, die nicht aufgrund einer Erkrankung stattfinden, sondern das Wohlbefinden Ihrer Patienten steigern sollen. In Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen oder in Wellnesseinrichtungen finden Sie analoge Beschäftigungsmöglichkeiten.

Das Gehalt des Physiotherapeuten

Ihr Verdienst als Physiotherapeut hängt davon ab, bei welchem Arbeitgeber Sie beschäftigt sind. Im Falle einer Selbstständigkeit ist entscheidend, wie sehr Ihre Angebote nachgefragt werden. Sind Sie in einer Uniklinik oder einem städtischen Krankenhaus beschäftigt und damit im öffentlichen Dienst tätig, richtet sich Ihr Gehalt nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes. Im Bund sowie den Kommunen ist dies der TVöD, bei den Ländern der Tarifvertrag TVL. Hier gehören Sie häufig der Entgeltgruppe 6 an, können bei besonderen Funktionen aber höher eingestuft werden. Nach der Neueinstellung erhalten Sie innerhalb des ersten Jahres demnach 2040 EUR brutto in Vollzeit. Arbeiten Sie seit 15 Jahren bei dem gleichen Arbeitgeber, erhalten Sie 2620 EUR brutto im Monat. Beachten Sie, dass die meisten Physiotherapeuten in Teilzeit angestellt sind. Ihr Gehalt reduziert sich entsprechend der Stundenanzahl. Arbeitgeber, die nicht dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes unterliegen, orientieren sich in der Entlohnung oftmals an den städtischen Einrichtungen.

Fazti: Ein Beruf mit Zukunft

Die alternde Bevölkerung und die Zunahme von Beschwerden mit dem Muskel-Skelettsystem sorgen dafür, dass der Physiotherapeut ein Beruf mit Zukunft ist. Die Behandlung von Schmerzen im Bereich desBewegungsapparates wird immer häufiger nachgefragt. Neue Therapieverfahren und die Anwendung bekannter Verfahren auf neue Einsatzgebiete erfordern von Physiotherapeuten die Bereitschaft, sich weiterzubilden. Sie aktualisieren Ihr medizinisches Wissen nach der Ausbildung oder dem Studium durch Schulungen und Kurse, in denen Sie die Fähigkeiten für spezielle Anwendungsgebiete erwerben. Wichtig sind ein grundsätzliches Interesse an medizinischen Themen und ein offener Umgang mit Menschen. Sie sollten keine Scheu haben, Patienten zu berühren, da Sie bei Massagen und anderen Therapien vornehmlich mit den Händen arbeiten.

Dennis Hüttner

Durch eine Schmerztherapie mit anschließenden Reha + Umschulung bin ich zum Thema Gesundheit und Pflege gekommen. Beruflich findet man mich bei der OSW Werbung. Wo ich für den Bereich SEO /SEM & Social Media zuständing bin. Wer mich erreichen will, kann dies per E-Mail (d.huettner@osw.de) oder über mein Google+-Profil tun.

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